Ein durchschnittliches Buch mit durchschnittlichem Erzählstil.
Besonders missfallen hat mir, dass die Charaktere zum Teil recht lieblos hingekritzelt wirken. Zunächst denkt man bei einigen, dass sie ein tolles Potential bergen für eine weitere Entwicklung. Doch leider bleibt die völlig auf der Strecke. Es kommt einem fast so vor, als ob Follett während des Schreibens auf andere Ideen gekommen wäre und keine Lust mehr gehabt hätte, diese ursprünglich recht interessanten "Beziehungsgeschichten" weiter auszufeilen.
Tja, und da ich immer auch Personen brauche, mit denen ich mitfiebere, bleibt auch das Mitfiebern stellenweise auf der Strecke.
Gut finde ich, dass in diesem Roman die Deutschen nicht als hässlich und an allem Schuld hingestellt werden. Die wenigen Deutschen, die auftauchen, sind ohne Ausnahme neutral oder eher sogar positiv dargestellt. Es sind vielmehr die verbohrten Dänen (nun ja, eigentlich nur einer, aber der hats in sich), die mit ihrer Erobererhörigkeit alles kaputt machen.
Fazit: Ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss. Es gibt viel stärkere und bessere. Besonders die Charakterdarstellung kommt stellenweise doch viel zu kurz.
Zum Inhalt:
Europa im Jahr 1941. In England fragt sich Hermia Mount, Agentin im MI-6, woher die hohen Verluste der britischen Fliegerstaffeln kommen. Im besetzten Dänemark stößt Harald Olufsen, ein 18-jähriger Oberschüler, auf eine geheime Radarstation der Deutschen. Diese Information könnte dem Krieg eine entscheidende Wende geben. Doch zwischen den beiden jungen Menschen liegt eine Welt voller Feinde - und die endlose Weite des Meeres ...
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