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 Betreff des Beitrags: "Die steinerne Armee" von David Gemmell
BeitragVerfasst: 09.11.2008, 21:58 
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Zum Inhalt:

Tief in den Wäldern von Rigante liegt das Dorf der drei Ströme - Dreibach. Dort lebt der junge Connavar, geboren in einem Sturm, der seinen Vater, von dem er den Seelennamen „Schwert im Sturm“ erhielt, das Leben gekostet hat. Das Schicksal hat Großes mit Connavar vor, denn es heißt, dass eine steinerne Armee das Land wie eine Lawine überrollen wird – und nur einer kann sie aufhalten: ein Sturmgeborener.


David Gemmell, geb. 1. August 1948 in London, gestorben 28. Juli 2006 (2 Wochen nach einer Bypass-Operation am Herzen), war ein Fantasy-Autor, der insbesondere von Michael Moorcock und Robert Howard, beides Autoren der Low Fantasy, nachhaltig beeinflusst wurde.

„Die steinerne Armee“ bildet den 1. Band des Rigante-Zyklus, in dessen Mittelpunkt die Riganten (Bewohner von Rigantium) stehen, ein naturverbundenes, magiekennendes Volk (ähnlich den Kelten), das um Selbstbestimmung und ums Überleben kämpft gegen einen übermächtigen Feind, der sein Reich immer mehr expandiert und dabei viele Völker überrennt und unterjocht (ähnlich den Römern).

Die einzelnen Bände des Rigante-Zyklus:

Band 1: „Die steinerne Armee“
Band 2: „Die Nacht des Falken“
Band 3: „Rabenherz“
Band 4: „Sturmreiter“

Das Erste, das bei diesem im Bastei Lübbe Verlag erschienenen Taschenbuch ins Auge sticht, ist das kitschige Umschlagsbild. In dickem Rot und sattem Grün(-Blau) gehalten reitet hier ein Pseudoheld auf dunklem Ross an der Seite einer schönen Maid auf weißem Pferd durch einen Fluss, dessen Tropfen wie Silberperlen spritzen. Zum Glück suchte ich mir das Buch nach der Inhaltsangabe aus ohne das Bild gesehen zu haben, denn im umgekehrten Fall wäre ich sonst vielleicht nie dazu gekommen, das Buch zu lesen, weil mich das Bild abgeschreckt hätte. Und das wäre in der Tat mehr als schade gewesen ...

Das Zweite, das (nach kurzem Lesen) ein klein wenig negativ aufstößt, ist der Titel, denn „Die steinerne Armee“ ist irreführend und beruht im Prinzip auf einem Übersetzungsfehler. So handelt es sich nicht um eine steinerne Armee, sondern um die Armee von Stone, einem expandierenden Reich, vergleichbar mit dem Römischen Reich, in dem Häuser und Straßen aus Stein gebaut werden.

In der Geschichte verfolgt der Leser wie aus dem jungen Riganten Connovar, einem Heißsporn, Energiebündel und geborenen Kämpfer mit Herz, aber auch mit menschlichen Schwächen und Fehlbarkeit, der Baron der Riganten wird, der sein Volk vor der Eroberung durch die Armee von Stone, einem expandierenden, noch jenseits der Meere befindlichen Reich, schützen will ... Die Riganten sind dabei ein Volk, ähnlich den Kelten, das der Natur verbunden ist, das übernatürliche Wesen wie die Morrigan (hier Morrigu) kennt, dem Druiden zur Seite stehen, .... wohingegen die Stone, ähnlich den Römern, Straßen und Häuser aus Stein bauen (auch Badehäuser), eine ganz eigene Kriegstaktik und –kunst kennen (erinnert sehr an die römischen Legionen) und mit ihrem Expansionsdrang unzählige Völker erobern und versklaven.

Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, denn der Erzählstil ist ohne unnötige Schnörksel, aber doch sehr einprägsam und bildhaft und geht auch unter die Haut. Sehr schön herausgearbeitet wird dabei die Liebe der Riganten zur Natur, ihr Glaube an Magie und Übersinnliches (wie z.B. das persönliche geasa eines jeden, d.h. die Prophezeiung, welches Ereignis man meiden muss, wenn man nicht sterben will, wobei die geasa hier immer eintreffen). Aber auch Kämpfe (Mann gegen Mann, Mann gegen Tier, Schlachten) werden sehr gut dargestellt und sind sehr leicht vorstellbar.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, auch Nebencharaktere besitzen Tiefe und man fühlt und lebt so mit den Figuren mit, was wiederum dazu führt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann, hat es einen doch schnell in seinen Bann gezogen.

Fazit
Der 1. Band des Rigante-Zyklus macht Lust auf mehr. Der Erzählstil ist fesselnd, kurzweilig, die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und lassen einen noch mehr in die Geschichte eintauchen. Es wird viel geboten von Liebe, über Hass bis hin zu blutigen Kämpfen, Magie, Übersinnlichem, Philosophischem. Aber auch Geburt und vor allem Tod sind hier ein Thema.
Sehr gut gefallen hat mir, dass der Held zwar von seiner Grundanlage her strahlend ist, aber dass er auch fehlbar ist und eine dunkle Seite hat, die ihn zu Taten veranlasst, die schwer auf seiner Seele lasten ...

Das Buch bekommt von mir eine uneingeschränkte glatte 1.

:ok: :ok: :D

... und wo ist jetzt Band 2 ...


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