Ein kleines Märchen für die Kleinen.
Ein kleiner Wunsch geht in Erfüllung.
@Manfred Schröder
„Und als das Kind am nächsten Morgen aufwachte, lagen kleine glänzende Sterne auf seiner Decke!"
Die Mutter schloss das Buch und küsste ihrer kleinen Tochter Maruschka auf die Stirne.
„So, jetzt schlaf und träume schön!“
Maruschka lächelte und nickte.
„Ich möchte auch Sterne auf meiner Decke, wenn ich morgen früh aufwache.“
Die Mutter nickte.
„Dein Wunsch wird bestimmt in Erfüllung gehen.“
Maruschkas Augen leuchteten.
„Glaubst du“
Die Mutter nickte wieder.
„Ganz bestimmt.“
Sie erhob sich vom Bett und löschte das Licht. Maruschka schloss ihre Augen und drückte ihren Harlekin fest an sich. Sie glitt langsam in den Schlaf und die Nacht begann ihr Märchen zu weben.
Die Sichel des Mondes, in dem der Harlekin in seinem bunten Gewand saß, schwebte langsam durch das geöffnete Fenster und blieb vor dem Bett des Mädchens stehen. Er zog aus seiner Tasche eine Flöte und Töne schwirten wie Vögel durch die Luft. Maruschka öffnete ihre Augen und lächelte.
„ Ich wusste, dass du kommst. Ich habe auf dich gewartet.“
„Ich weiss“, sagte der Harlekin. „Und wohin möchtest du?“
Sie brauchte nicht lange zu überlegen.
„Ich möchte Sterne pflücken!“
„Ich habe es gewusst“, sagte lächelnd der Harlekin. „Komm und steig ein“
Das Mädchen erhob sich und der Harlekin half ihr in das Mondsichelboot. Es schwebte wieder zum Fenster hinaus; stieg höher und höher. Das Haus wurde kleiner; die Stadt, bis die ganze Erde nur noch ein winziger Punkt war.
Allmählich wurde es immer heller, bis alles um sie herum in strahlendem Glanze stand.
Der Harlekin steuerte das Boot zu einer Wiese, in dem die Sterne wie farbige Blumen standen.
„Komm“, sagte der Harlekin. -Hier gibt es soviel Sterne, wie du nur haben
möchtest.“
Sie betraten die Wiese und Maruschka konnte sich nicht satt sehen, an all dieser farbigen Pracht. Doch dann bemerkte es, dass es nichts hatte, wohin man die Sterne hätte legen können. Ratlos schaute es zum Harlekin. Auch er überlegte einen Augenblick.
„Ich habe große Taschen in meinem Anzug. Dorthin können wir sie stecken!“
Das Mädchen lächelte dankbar. Dann ging es umher und suchte sich die schönsten Sterne aus. Als die Taschen des Harlekins voll waren, gingen sie wieder zum Mondsichelboot und sie schwebten zur Erde zurück.
Das Mädchen legte sich wieder in sein Bettchen und sah wie der Harlekin alle die Sterne auf der Decke verteilte. Dann schloss es die Augen und träumte davon, wie erstaunt die Mutter am nächsten Morgen sein würde.
„Mama, Mama“, schalte die helle Stimme durchs Haus.
„Mamma, komm und schau!“
Die Mutter kam ins Zimmer gelaufen.
„Was ist Maruschka?“
„Schau Mama. Schau auf meine Decke. Siehst du die Sterne?“
Die Mutter machte ein erstauntes und überraschtes Gesicht. Ja, da lagen fein und säuberlich, viele kleine, bunte Sternchen. Sie lächelte.
-Da ist dein Wunsch doch in Erfüllung gegangen!- Sie nahm Maruschka in ihre Arme und drückte sie fest an sich.
„So, jetzt werde ich dir deinen Lieblingsbrei kochen.“
Die Mutter verließ das Zimmer und Maruschka begann mit leuchtenden Augen die Sterne zu zählen
Mande
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Wer ist Mamas Lieblingsvogel?
Es kann nur der kleine Schmutzfink sein!
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