Inhalt:
Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen. Als Profi steht Geralt jedoch immer wieder vor dem Problem, zu entscheiden, ob wirklich Gefahr von dem Untier ausgeht, das er besiegen soll, oder ob er womöglich dazu benutzt wird, ein unschuldiges Wesen umzubringen. Eines Tages befreit Geralt einen Luftgeist, und dieser schlägt ihn mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schönen Zauberin Yennefer ...Andrzej Sapkowski, geboren 1948, ist Wirtschaftswissenschaftler, Literaturkritiker und Schriftsteller und lebt in Lódz, Polen, seiner Geburtsstadt. Sein Fantasy-Zyklus über den Hexer Geralt erreicht in Polen inzwischen Millionen-Auflagen und wurde 1998 mit dem Literaturpreis der wichtigsten polnischen Wochenzeitung „Polityka“ ausgezeichnet. 2008 wurde Andrzej Sapkowski mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Lódz ausgezeichnet.
In „Der letzte Wunsch“ finden wir die ersten Vorgeschichten zum Fantasy-Epos um den Hexer Geralt von Riva, der sich seinen Lebensunterhalt mit dem Kampf gegen Ungeheuer aller Art verdient.
Die einzelnen Bücher um den Hexer Geralt in chronologischer Reihenfolge:
Band 1 (Vorgeschichten 1): „Der letzte Wunsch“
Band 2 (Vorgeschichten 2): „Das Schwert der Vorsehung“
Band 3: „Das Erbe der Elfen“
Band 4: „Die Zeit der Verachtung“ (Erscheinungstermin voraussichtlich Juni 2009)
Band 5: „Die Feuertaufe“ (deutsche Veröffentlichung geplant)
Band 6: „Der Schwalbenturm“ (deutsche Veröffentlichung geplant)
Band 7: „Die Herrin vom See“ (deutsche Veröffentlichung geplant)
Einige der Geschichten des Hexers Geralt wurden als Kinofilm umgesetzt und später auch als Miniserie im polnischen Fernsehen gezeigt. Des Weiteren entstand daraus hervorgehend ein polnisches Pen & Paper-Rollenspiel, sowie die RPG-Computerspielumsetzung „The Witcher“.
Das Erste, was bei diesem vom Deutschen Taschenbuch Verlag herausgegebenen Fantasybuch ins Auge sticht, ist die angenehme Umschlaggestaltung, die edel und dennoch schlicht und nicht aufdringlich wirkt. Als ich allerdings das Buch umdrehte, war ich doch ein wenig erstaunt, dort eine Empfehlung vom Playboy zu lesen, die mir irgendwie fehl am Platze vorkam. Keine Ahnung, ob man verlagsseitig versuchte, dadurch einen besonderen Leserstamm zu gewinnen oder ob es einfach nur an der guten Kritik lag. Fakt ist, dass es mir doch ein wenig aufgestoßen ist, was mich aber natürlich nicht daran hinderte, das Buch zu lesen ...
Und dass sich dies lohnen würde, zeigte sich schon auf den ersten Seiten. Recht schnell wird Geralt von Riva, der Hexer, eingeführt und sehr schnell ist er einem auch schon ans Herz gewachsen. Dieser Mann, der ein Außenseiter ist, verachtet, verkannt, aber dennoch benötigt, wenn es darum geht, Ungeheuer zu beseitigen, die ein Dorf oder eine Gemeinde bedrohen, besticht durch seinen Wortwitz, seine teils trockene Art und Weise, aber auch durch seine Weichherzigkeit, die neben der Kälte, die er an den Tag legen kann, immer wieder einmal durchscheint. Geralt ist ein Mann mit fantastischen kämpferischen Fähigkeiten, der es mühelos mit zahlreichen Gegnern gleichzeitig aufnehmen kann, daneben setzt er natürlich auch immer wieder seine magischen Fähigkeiten ein, wenn es darum geht, Ungeheuer auszuschalten oder Flüche zu brechen, und er ist dennoch auch nicht davor gefeit, den Künsten einer Zauberin zu erliegen ...
In „Der letzte Wunsch“ verfolgt der Leser in kleinen episodenhaften Rückblicken verschiedene Begebenheiten aus Geralts Vergangenheit, in denen man von Begegnungen mit den unterschiedlichsten Unwesen, aber auch mit Zauberern, Priestern, Troubadouren liest und die Personen kennen lernt, die mit ihm auf besondere Weise verbunden sind. Dabei zieht sich ein roter Faden durch die Geschichten, so dass der Leser das Ganze als wunderbar harmonisches Werk empfindet, auch wenn punktuelle Geschichten herausgepickt werden.
Der Erzählstil und der Inhalt machen das Lesen zu einem puren Vergnügen, besonders auch für jeden Rollenspieler. Dabei bestechen vor allem der Wortwitz, der Charme und die wunderbar ausgestaltete Beschreibung der Wesen, die es zu besiegen oder zu befreien gilt und der Art und Weise, wie dies geschieht. Recht witzig ist auch, dass Teile aus bekannten Märchen in die Realität dort eingebunden werden (z.B. die Prinzessin und die 7 Gnome). Aus der Ferne betrachtet, mag das ein wenig übertrieben sein, aber während man liest, passt es einfach dazu.
Fazit:
„Der letzte Wunsch“ ist ein wunderbares, rundherum gelungenes Fantasy-Werk, in dem in Rückblicken auf teils sehr amüsante, teils äußerst fesselnde und bildreich beschriebene Art und Weise Begebenheiten aus dem Leben des Hexers Geralt von Riva erzählt werden. Die Personen wachsen einem schnell ans Herz, ebenso die Welt mit all ihren Wesen und Besonderheiten. Dabei zieht sich ein roter Faden durch die Geschichten, so dass man nur darauf gieren kann, das Nächste der Bücher in die Hand zu nehmen, um noch mehr von Geralt und seinem Schicksal, seiner Vorsehung zu lesen ...
Das Buch kann von mir nur die Höchstwertung bekommen, denn es ist einfach Spitze!