Inhalt:
Seit Jahrzehnten wird das verlassene Sumpfgebiet Devil’s Swamp als Mülldeponie benutzt. Doch nun gelangen dort hochkomplexe Mikrochips in einen Tümpel voller Chemikalien und Biomasse. Sie setzen eine Kettenreaktion in Gang - und eine neue Lebensform entsteht, anders als alles, was es bisher auf unserem Planeten gegeben hat. Aber ist sie friedlich ... oder eine tödliche Gefahr?M.M. Buckner (Mary M. Buckner) studierte Englische Literatur und Creative Writing in Memphis, Harvard und Boston. Sie arbeitete im Marketing verschiedener Unternehmen, zuletzt als Vizepräsidentin. Parallel dazu begann M.M. Bucker, sich zunehmend für den Umweltschutz zu engagieren – und zu schreiben. Ihre Romane wurden mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Phillip K. Dick Award, dem US-amerikanischen Literaturpreis für zeitgenössische Science-Fiction-Literatur.
„Watermind“ ist ein im Knaur Taschenbuch Verlag erschienener Wissenschafts-Thriller, bei dem der Leser verfolgt, wie sich aus ursprünglich 144, bei einem Unwetter fortgeschwemmten stecknadelkopfgroßen Minicomputern, die 100 Jahre lang die Klimadaten der Wälder von Alberta verarbeiten sollten und die in einem drahtlosen Netzwerk verbunden sind, auf ihrem Weg durch die Flüsse in Richtung Süden durch Assimiliation von High-Tech-Abfällen, genetisch veränderten Kleinstlebewesen, Giftmüll ein neues Lebewesen entwickelt, das schließlich in den feuchten, mit Umweltgiften durchsetzten Sümpfen Louisianas landet. Hier stößt die ebenso kluge wie eigensinnige Ex-Studentin C.J. Reilly, Tochter eines berühmten Wissenschaftlers, die sich bei einem Sondermülltrupp ihr Geld verdient, auf das Wesen, das sie in seinen Bann zieht. Als es zu Todesopfern in den Sümpfen kommt setzt der Millionär Ramon Sacony, der auch der Arbeitgeber von C.J. ist, alles daran, das Wesen, das für ihn nur einen Kostenverursacher darstellt und das er nicht als intelligent ansieht, zu vernichten. Hierzu soll C.J., dessen Fähigkeiten er erkennt, ihm helfen. Doch C.J. ist eher daran interessiert, das Wesen näher zu untersuchen, um ihre Theorie bestätigt zu bekommen, dass es sich um eine neue intelligente Lebensform handelt.
In kurzen und dadurch auch leicht verdaulichen Kapiteln verfolgt der Leser, wie das Wesen, ein Kolloid, das „Watermind“ genannt wird, sich von den Sümpfen über den Mississippi in Richtung Meer aufmacht und dabei von Sacony und dessen Angestellten aufgehalten und vernichtet werden soll.
Leider ist die Geschichte aber auch nicht mehr: Ein Verfolgungskrimi, der mit etwas Sex, Neid, Liebe, Geldgier, Pflichtbewusstsein gewürzt ist, Zutaten, die aber doch recht vorhersehbar bleiben, auch wenn es viele nette Begebenheiten gibt, die das Ganze lesenswert machen. Dennoch bleibt am Schluss ein leichtes Gefühl der Enttäuschung, versprach der Klappentext doch eindeutig mehr, ließ Action, Spannung, Dramatik erwarten, die jedoch nur in Spuren zu finden sind.
Von der Schreibweise her lässt sich das Buch leicht lesen, die recht zahlreich auftretenden Charaktere sind gut umrissen und teilweise auch sehr schön gezeichnet, und man wünscht sich beim einen oder anderen, noch mehr zu erfahren, mehr von ihm oder ihr zu lesen. Der flüssige Erzählstil ist es auch, der einen Kapitel für Kapitel weiterlesen lässt, auch wenn die Geschichte als solches zumindest meine Erwartungen nicht erfüllte.
Fazit:„Watermind“ ist ein Wissenschaftsthriller, der sich leicht und schnell lesen lässt. Dennoch verspricht der Klappentext mehr als die Geschichte hält. Letztendlich verfolgt der Leser lediglich, wie das Kolloid auf seinem Weg durch den Mississippi aufgehalten und vernichtet werden soll. Wirklich spannend ist das Buch genauso wenig, wie es den Leser dahingehend befriedigt, was es denn nun mit dem „Watermind“ wirklich auf sich hat. Hier bleibt Buckner zu sehr an der Oberfläche, auch wenn die Charaktere teilweise sehr schön gezeichnet sind und es einige sehr nette Szenen gibt.
Insgesamt bekommt das Buch trotz seiner leichten Lesbarkeit aufgrund der nicht erfüllten Erwartungen von mir nur eine 3.
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