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 Betreff des Beitrags: Faron, König von Callador von Marion Feiler
BeitragVerfasst: 21.02.2007, 12:23 
Bücherfreund

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Beiträge: 136

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Ich beherrsche das Schwert, und ich beherrsche die Magie.
Ja, ich beherrsche sogar die Götter selbst!“

Faron, ein König und Feldherr, wie er charismatischer kaum sein kann. Grausam wie der Tod, den er bringt, gnadenlos wie die Kriege, die er führt. Facettenreich und anziehend wie ein seltener Edelstein, liebenswert und bösartig zugleich. Mit Charme, List und Taktik umgarnt er Freund wie Feind, führt schicksalsschwere Ereignisse herbei, die ganz Soramenis und selbst die Hallen der Götter erbeben lassen. Seine Geschichte ein Geflecht aus Krieg, Blut und Tod, Intrigen, Verrat und Rache. Sein Leben eine Bestimmung, die nichts und niemand aufhalten kann!

***

Dieses Buch enthält die ersten beiden Teile der Faron Saga.

Zum 1. Teil:
Ashtor, der Gott des Krieges, will die Herrschaft von Jishta, der Göttin des Friedens, im Königreich Callador brechen. Zu lange schon hat der wolfsköpfige Gott im Abseits gestanden! Doch er kann die Göttin nicht direkt angreifen, und so trägt er seine Saat des Unheils in die Welt der Sterblichen. Unter seinem Zeichen wird Faron geboren, als zweiter Königssohn, mit einem Herzen aus Eis. Seine Eltern fürchten ihn, geben ihn in den Tempel, wo ein Ashtorpriester ihn heimlich im Sinne des finsteren Gottes ausbildet.
Und so hält Krieg und Gewalt Einzug in das friedliche Callador, und nicht nur dort sterben bald schon Menschenopfer auf Ashtors Altar, um Farons Machtstreben voranzutreiben.

2. Teil:

Garwin ist zurück, und Faron muss seinem Bruder vorerst Platz auf dem Thron machen. Doch er wäre nicht Faron, könnte er sich damit zufrieden geben! Leichtsinnig bietet er Ashtor die Stirn, legt sogar Hand an Jishta, und trägt so den Krieg in die Hallen der Götter selbst, aber auch in sein eigenes Herz. Wer wird diesen Kampf gewinnen, Hass oder Liebe, Krieg oder Frieden?


Dieses Buch hätte ein Alptraum aus Blut und Gewalt sein können. Doch die Autorin verzichtet in den meisten Fällen darauf, Farons Taten näher auszuschmücken. Man zuckt zwar schon manchmal zusammen, wenn beiläufig die Folterung von Kindern oder Opferung junger Mädchen erwähnt wird, aber der Schreckenslevel hält sich im erträglichen Maß. Kriege, Intrigen, Rachepläne und Gewaltorgien scheinen mehr schmückendes Beiwerk zu sein, der Schwerpunkt der Erzählung ruht nicht auf einer Geschichte (die es aber natürlich gibt) sondern auf den Charakteren selbst, an erster Stelle Faron. Gekonnt zeigt die Autorin, das er mehr ist als ein blutrünstiges Monster, das Heil und Vergnügen lediglich im Töten und dem nächsten Krieg findet, auch wenn dies einen Großteil seiner Persönlichkeit ausmacht: da sind auch Witz, Intelligenz und eine Fähigkeit zu Liebe und Freundschaft, die noch viel tiefer geht als bei jedem normal Sterblichen. Wesenszüge, die Jishta in ihn gelegt hat, ihn, den die Götter als Spielfigur missbrauchen wollen.
Faron ist sich seiner Schwächen bewusst, wie auch den Plänen der Götter. Doch er ist verwegen genug den Göttern die Stirn zu bieten, stark genug, seine Schwächen als Schild gegen seine Feinde einzusetzen. Er kennt seinen Wahnsinn und zieht selbst daraus noch Kraft.

Fazit: Der Reiz dieses Buches liegt in der Psychologisierung der Hauptcharaktere, dem gut durchdachten Konflikt zwischen den Göttern und den faszinierend-abscheulichen Gräueltaten, die mit solch selbstverständlichen Kälte begangen werden. Die Sprache ist flüssig und angenehm, allerdings fallen im 2. Buch ein paar Lektoratsfehler auf (wenn auch nicht weiter ins Gewicht). Auf jegliche Ausschmückungen wurden verzichtet, dadurch gibt es keine Längen. Dies ist allerdings auch einer der minimalen Schwächen: manchmal wirkt alles zu sehr gestrafft, man spürt, wie es die Autorin beim Schreiben mitgerissen haben muss. So bleiben Landschaft, Kultur und Religion der verschiedenen Völker ein bisschen auf der Strecke. Doch da die Geschichte weitergeht, bin ich zuversichtlich, das noch alle Fragen beantwortet werden.
Faron ist kein typisches Fantasybuch. Es behandelt nicht den Kampf der Guten gegen das Böse, sondern des Bösen gegen sich selbst.
Dies hätte ein Alptraum werden können. Marion Feiler hat es verstanden, den Grundstein für ein packendes Epos zu legen. Ich freue mich auf die Fortsetzung!


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