Das Forum der Lese-Ecke

"Okay!" Jetzt war Westphal wieder in seinem Element als Wissenschaftler "Sechs Wochen sagen Sie? Dann verfolgen wir unsere Route zurück und untersuchen sie auf Austausch-Möglichkeiten, was meinen sie, Captain?"

Mirnee nickte: "Ja, machen Sies so! Doktor? können sie Aufgrund des Verfalls erkennen, wann etwa die Synapsen angefangen haben, zusammenzubrechen?"

"Schätzen Sieben Tage, drei Stunden 36 Minuten... etwa!" Jeder andere hätte vielleicht gelacht über Prpranoks Formulierung. Aber Mirnee wußte, seine Schätzungen waren genauer als die Berechnungen manch anderer. "Aslin, du hast es gehört! Das sollte uns einen Anhaltspunkt geben. Wir sollten uns, glaub ich beeilen..."

Während Westphal bereits eilend die Krankenstation verließ, fragte Mirnee: "Denken Sie, Com ... ER könnte uns weiterhelfen? Weiß er, dass er ein Klon ist?" Sie wies mit dem Kopf auf den Bewusstlosen.

"Schwer zu sagen, muss hören, was er sagt, wenn aufwacht. Aber dauert noch, muss Synapsen stabilisieren, sonst Zusammenbruch kommt zu schnell."

"Gut, geben Sie mir Bescheid, sobald sich sein Zustand ändert und ich ihn befragen kann." Mirnee wartete die Zustimmung des Arztes nicht ab, denn sie wusste, dass die Bornäer sehr eigen waren, was das Empfangen von Befehlen anbelangte. Stattdessen eilte sie auf die Brücke.

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"Was soll das heißen, Rihon?" Der großgewachsene Echsenmann reckte sich noch höher. Rihon Alkai duckte sich unter dem drohenden Zähnegefletsche seines Vorgesetzten. "Die Klone sind instabil, Katran!" Alkai wiederholte seine Botschaft, mehr hatte ihm der Arzt nicht gesagt. Der Katran der Kolonie würde selber nachfragen müssen.

Und der Katran wußte das offenbar. Mit einem Knurren entließ er den Rihon seiner Garde, der sich sofort demütig auf alle Viere niederließ und davonhuschte. Katran Murei sah ihm nachdenklich nach: Guter Mann, aus dem konnte was werden...

Dann stellte Murei eine Verbindung zum Medizinischen Zentrum her: "Geben Sie mir Doktor Mulhouse! Und lassen sie mich mit Er hat zu tun zu frieden! Ich will den Menschenkerl sprechen! SOFORT!"

Nur wenige Sekunden später ertönte eine verschlafen wirkende Stimme: "Was wollen Sie? Es ist mitten in der Nacht und ich habe mich eben erst hingelegt. Es war ein verdammt harter Tag und ..."

Mit eisiger Stimme unterbrach der Katran den menschlichen Arzt: "Ich habe gerade ihre Botschaft erhalten, dass die Klone instabil sind. Was bedeutet das?"

Der Katran konnte förmlich hören, wie Dr. Mulhouse sein Gesicht zu einem zynischen Grinsen verzog als er antwortete: "Das heißt, dass die Dinger innerhalb weniger Wochen ihren Geist aufgeben. Ihr Nervensystem bricht zusammen und 'puff' sind sie tot. Aus und vorbei."

Katran Murei schien zu wachsen als er mit verengtem Blick erwiderte: "Wie konnte das passieren? Sie haben uns garantiert, dass die Klone eine ebenso lange Haltbarkeit haben wie die Originale! Wissen Sie, was das bedeutet?"

Mulhouse schnaubte: "Klar weiß ich das. Das bedeutet, dass es nicht lange dauern kann und das eine oder andere Raumschiff, auf dem sich ein Klon befindet, wird versuchen herauszufinden, woher der Klon stammt und noch viel wichtiger ... wo das Original geblieben ist. Glauben Sie mir, das ist ein Umstand, der mir ganz und gar nicht gefällt. Aber ich kann es nicht ändern, nicht bei den Klonen, die bereits erzeugt wurden ..."

Mureis Kopfadern schwollen an als er entgegnete: "Sie werden sofort Ihre Arbeit einstellen. Wir treffen uns in 10 Quaran zu einer Krisensitzung bei mir. Ich werde nicht zulassen, dass auch nur eins zurückgeholt wird. Niemals!"

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Die Sonne gleißte über der azurfarbenen See. Eine einsame Möwe segelte hoch über dem Wasser. Idylle pur. Adnan Westphal lag im warmen Sand und starrte hinüber zum Horizont. Ein winziges Stimmchen in ihm wisperte, dass das alles nicht real sei. Aber Adnan ignorierte diese Einflüsterung. Genauso, wie er die Tatsache ignorierte, dass das Schreiben in seiner Hand an einen Adam McSorn gerichtet war. Dieses Schreiben war die Fluchtmöglichkeit in die Freiheit. Es galt nicht ihm, doch ab morgen würde es ihm gelten. Er würde den verfluchten Mond schon morgen verlassen, als Adam McSorn, Kadett der Academy of stars. Und Adnan Westphal würde für immer und ewig verschollen bleiben...

... ein gleißennder Lichtblitz holte McSorn in eine andre Welt. Mühsam öffnete er die Augen und blickte in die Katzen-Augen eines Bornäers. "Commander...?" hörte er und versank kurz darauf wieder in wirren Träumen.

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Die um den vieleckigen Tisch Versammelten redeten durcheinander bis der Katran den Raum betrat. Fast augenblicklich kehrte Stille ein, sogar Dr. Mulhouse, der sonst gerne noch das eine oder andere Räuspern von sich gab, einfach nur um zu zeigen, dass er anders war, verhielt sich völlig still.

Alle Augen folgten Katran Murei als dieser hochaufgerichtet auf seinen Platz zuschritt und sich setzte. Aus grünen Augen starrte er jeden Einzelnen an bevor er anhob: "Alle wissen, um was es geht. Der Menschenarzt hat versagt und unsere Existenz ist bedroht." Murei würdigte den Arzt keines Blickes als er fragend fortfuhr: "Kann man die Klone zu uns zurückverfolgen?"

Niemand antwortete. Keiner wollte Garantien geben, wo es keine Garantie gab.
Doch Murei war damit nicht abzuspeisen. "Cosla Romdi?" Der Angesprochene, in seinem Rang nur eine Stufe unter dem Katran, sah auf: "Du weißt, dass das keiner wirklich sagen kann! Wir haben die Menschen erst wenige Tage hier. Ihr taktisches Verhalten konnte noch nicht eruiert werden."

"Mulhouse?" Es war schon eine offene Beleidigung, den offiziellen Rang des Menschen wegzulassen. Doch Mulhouse lies sich nicht einschüchtern: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass das Projekt zu früh gestartet wurde. Jeder hier weiß das! Aber eines sag ich ihnen: es ist nur eine Frage der zeit und die schiffe holen sich ihre Leute zurück. Die Menschen sind nicht blöd! Auch wenn manche von ihnen das gern glauben wollen!" Mulhouse lehnte sich zurück und machte einen unverschämt zufriedenen Eindruck.

" Werden die neuen Klone besser?" fauchte Murei entnervt. "Sie SIND besser! Aber mit dem verfrühten einsatz der Prototypen ist vielleicht das gesamte Projekt im Eimer!" Mulhouse machte sehr klar deutlich, wen er für das Versagen verantwortlich machte. Und jeder hier im raum wußte, dass Murei den einwänden des Menschen nicht zugehört hatte und das Projekt früher als geplant gestartet hatte.

Murei hatte immerhin nicht nur den Katran-Posten zu verlieren, wenn seine Kolonie nicht bald Erfolge brachte.

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Mühsam öffnete McSorn seine Augen und er versuchte, seinen Blick auf das Licht über ihm zu fokussieren. Doch das Bild begann zu flackern und verzerrte sich, bis es gänzlich vor seinen Augen verschwamm. Mit einem stummen Fluchen schloss McSorn erschöpft die Augen bis ein brennender Schmerz von seinem Kopf ausgehend erneut seinen ganzen Körper durchzuckte. Kurz darauf spürte er zum ungezählten Male, wie etwas sondierend in seine Gedanken eindrang. Mit aller Willenskraft, die er aufbringen konnte, lenkte er seine Gedanken auf unverfängliche Bilder, so wie er es auf der Academy of Stars in äußerst schmerzhaften Monaten gelernt hatte.

Die Sonne gleißte über der azurfarbenen See. Eine einsame Möwe segelte hoch über dem Wasser und er lag ausgestreckt im warmen Sand ... McSorn hielt sich an diesen Bildern fest, selbst als der Schmerz weiter zunahm bis er so unerträgliche Maße erreichte, dass sein Körper sich abermals in die Bewusstlosigkeit flüchtete.

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Marietta Baker starrte auf die Daten, die ihr Navigationspult über allijeppa ausgab. Der Planet schien langsam zur Ruhe zu kommen, seine Sprünge wurden kürzer und die Zeiten dazwischen immer länger.

Aber das schien keinen wirklich zu intressieren. Mariettas Anfragen bei Research wurden schlicht ignoriert.

Als Captain Mirnee auf die Brücke stürmte, erhoffte sich Marietta neue Informationen. Doch die Anweisung, die sie bekam, verwirrte sie vollends: " Lieutenant! Fliegen sie den Kurs zurück, den wir gekommen sind. So exakt sie können!"

Es lag ihr schon eine Erwiderung, besser gesagt Nachfrage auf den Lippen. Doch etwas an Mirnees Körperhaltung und ihrem Tonfall ließ Marietta Baker nur ein zackiges "Aye, Ma'am!" erwidern. Dann flogen ihre Finger bereits über die Bedienung und sie gab den entsprechenden Kurs ein.

Was auch immer vorgefallen war, es war nichts Gutes, so viel war Marietta klar. Ob es mit dem merkwürdigen Verhalten des Commanders zu tun hatte? Marietta warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter. Dass der Platz des XOs in so einer Krisensituation leer war, war ungewohnt und wie Marietta sich selber eingestehen musste, auf gewisse Weise auch beunruhigend.

Sorgfältig hatte Marietta den Kurs eingegeben. Selbst die Knoten, die sie ins Universum geflogen war, um Alijeppa zu folgen, flog sie nun erneut, in entgegengesetzter Richtung.

"Man, dabei wird einem ja schlecht! Flieg grade, Baker!" murmelte Fin Bower und sah tatsächlich etwas grünlich aus. "Du mich auch!" konterte Marietta ebenso leise.

Mirnees Stimme war nicht anzuhören, ob sie das Geplänkel mitbekommen hatte: "Nur Viertel Geschwindigkeit! Wir wollen nichts übersehen..."

Übersehen? Marietta schickte einen neugierigen Blick zu Bower und erntete dafür ein ratloses Schulterzucken...

"Captain ..." Westphals Stimme drang aus dem Interkom und das leichte Zögern, dass Marietta heraushören konnte, machte sie stutzig. "... Ihre Anwesenheit hier wäre sehr hilfreich," fuhr er fort.

Mirnee sprang sofort auf kaum dass sie ein "Bin auf dem Weg," erwidert hatte und war im nächsten Moment schon von der Brücke geeilt.

"Was war denn das?" Fin Bower machte große Augen. Doch Marietta konnte nur verständnislos den Kopf schütteln.

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"Man muss der Typ ne langweilige Kindheit gehabt haben!" Mulhouse erntete für diesen Kommentar nur verständnislose Blicke von den Umstehenden. Echsen! dachte er keinen Sinn für Humor! Zu fünft starrten sie auf den Monitor, der schon seit Stunden nur gleißende Sonne, rauschendes Meer und eine einsame Möwe zeigte.
Nicht nur, dass die Klone abklappen, dieser Fang hier ist ne totale Niete! Mulhouse wußte zwar, dass Murei zuerst bestraft wurde, wenn das Projekt schief ging, aber er wußte auch, dass es ihn ebenso treffen würde, später, und wahrscheinlich auch härter. Er war ja nur Mensch. Deshalb musste er, so schwer es nun auch würde, dieses Projekt retten. Denn er war der einzige, der es konnte. Und irgendwie häng ich an diesem kleinen Scheiß-Leben! dachte er bitter...

"Wieso konnten Sie die Erinnerung dieses Menschen so einfach auf den Klon übertragen. Aber jetzt können wir immer nur die gleichen Bilder sehen?"

Mulhouse öffnete den Mund zu einer patzigen Antwort. Einfach! Er schnaubte, schluckte jedoch seine Bemerkung runter, denn er wusste, dass diese Echsen sie sowieso nicht verstanden hätten. Wie oft hatte er versucht, ihnen den Unterschied klar zu machen, zwischen der Übertragung einer Erinnerung und dem Sichtbarmachen. Aber jedesmal hatten sie zwar genickt, er hatte aber gewusst, dass sie nichts verstanden hatten.

Das was sie als 'einfach' bezeichneten war das Ergebnis jahrelanger Forschung, jahrelanger Kartografie menschlicher Erinnerungen und es konnte auch nur ein sehr geringer Teil auf den Klon übertragen werden. Eben genau so viel, dass der Klon nicht als Klon auffallen konnte. Aber das Sichtbarmachen wahrer Erinnerungen war ein Kapitel für sich ...

"Wir werden schon sehr bald andere Bilder zu sehen bekommen," erwiderte er nur trocken und er nahm sich im gleichen Atemzug vor, dafür zu sorgen, dass dieser Offizier der so verhassten Sternenreiterflotte seine Erinnerungen preisgab.

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Langsam wich die gleißende Hitze der Sonne sanfter Kühle. Die Wellen am Strand wurden blass und McSorn spürte förmlich, wie er erwachte. Etwas mühsam öffnete er die augen und blickte in das Gesicht Dr Prpranoks: "Guten Morgen Doktor!" murmelte McSorn und versuchte vergeblich, sich zu erinnern, wie er hier her kam.

"Guten Morgen Mister McSorn!" antwortete der Doktor ernsthaft und noch ehe McSorn auffiel, was er da gesagt hatte, sprach er bereits weiter, ins Interkomm: "Captain? Unser Patient ist aufgewacht!"