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Die Räuber
Franz Moor, der zweitgeborene, auch durch sein Äußeres benachteiligte Sohn des Maximilian von Moor ersinnt eine Intrige, um seinem Bruder das Erstgeborenenrecht zu nehmen. Karl hat von Leipzig aus an seinen Vater einen Brief geschrieben, in dem er sein lockeres, allerdings harmloses Studentenleben bereut. Franz ersetzt den Brief durch ein angebliches Schreiben eines Dritten, das Karl als Verführer einer Frau, deren Verlobten er im Duell getötet haben soll, und polizeilich verfolgten Banditen darstellt. Der Vater glaubt es und bittet Franz, Karl zur Rede zu stellen. Dieser schreibt – angeblich vom Vater beauftragt – einen Brief, der den Bruch bedeutet. Karl ist zerschmettert und beschließt, nun wirklich der Räuberhauptmann zu werden, für den er gehalten wird; wie ein zweiter Robin Hood tritt er mit seinen Leuten in den Wäldern als Rächer der Unterdrückten auf, wobei einige seiner Männer, allen voran Spiegelberg, keinerlei Idealismus, sondern reine Raub- und Mordlust an den Tag legen. Karls tragische Position verschärft sich, als er seinen Freund Roller rettet und dafür eine Stadt in Brand setzt, so daß Unschuldige, auch Kinder und Greise, ums Leben kommen. Er will das Räuberdasein lassen, doch schwört er seiner Bande Treue und begibt sich zum väterlichen Schloß, um den Vater und Amalia, seine Verlobte, noch einmal zu sehen. Mittlerweile regiert dort sein Bruder Franz; der Vater ist im Hungerturm, nur Amalia entzieht sich seiner Annäherung. Karl verkleidet sich und tritt ins Schloß, aber Franz erkennt ihn und fürchtet um sein Leben. Als Karls Räuber das Schloß stürmen, begeht er Selbstmord. Nun entdeckt Karl die Ränke des Bruders, befreit den Vater aus dem Turm, dieser stirbt jedoch, als Karl seinen wirklichen Lebenswandel offenbart. Amalia erkennt ihn, ist von seiner tragischen Schuld entsetzt und sehnt sich nach dem Tod; Karl, durch seinen Treueeid an seine Leute gebunden, muß sie töten und läßt sich schließlich durch einen notleidenden Tagelöhner an die Behörden ausliefern, um diesem durch die ausgesetzte Belohnung ein besseres Leben zu ermöglichen.
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Ich habe in der Schule leider fast überhaupt keine klassische Literaturbildung erhalten, trotz Besuch eines auf Sprache spezialisierten Gymnasiums.
Man hat mich mit "Wilhelm Tell" und den "Schimmelreiter" abgespeist, und mehr gab es nicht. Ein Skandal, wenn ich mir das so überlege.
Nun ja, jetzt muss ich eben auf eigene Faust immer mal wieder einen Klassiker heranziehen. "Die Räuber" habe ich vor etwa 2 Jahren gelesen. Man spürt, es ist das Erstlingswerk des Meisters. Sprachlich nicht zu vergleichen mit etwa "Don Carlos". Die Psychologie der Figuren, selbst vor dem Hintergrund einer völlig anderen Gesellschaftsnorm, ist stellenweise zweifelhaft. Die Klischees - der gute Vater, der böse Sohn, der verlorene Sohn, die treue Geliebte... - autsch. Aber es steckt eine enorme Kraft in diesem Text. Die Konsequenz des erschütternden Endes ist schmerzhaft, die Leidenschaft der Charaktere mit Händen zu fassen. Es ist wirklich keine schöne Geschichte, Poesie sucht man vergeblich. Ich kann gut verstehen, dass Schiller mit diesem Werk die Massen erschüttert hat.