"Muss ich jetzt öfters mit dem Auftauchen irgendwelcher Wölfe rechnen?" wollte ich wissen. Wenn Frank schon bei mir aufgetaucht war, nur um Jeremy herauszufordern, konnten auch noch andere mit dem gleichen Ziel hier erscheinen.
Jeremy ließ sich Zeit mit der Beantwortung der Frage. Im Prinzip konnte ich mir sowieso denken, wie diese Antwort ausfallen würde.
"Es ist nicht auszuschließen, dass noch mal ein Wolf hier auftaucht, aber ich sorge dafür, dass Ihnen nichts geschieht, Mara. Billy und Jess werden aufpassen. Vielleicht auch mal ein anderes Rudelmitglied, aber die Beiden sind die Besten."
"Und Sie? Werden Sie auch aufpassen?" wollte ich wissen. Nichts gegen Billy und Jess, aber ich kannte die beiden nicht - ok, Jeremy kannte ich auch nicht wirklich, aber ihm vertraute ich bereits.
"Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, Mara. Nur wegen mir sind Sie schließlich in Gefahr. Wäre ich nicht so oft hier gewesen, wüssten die Streuner nichts von Ihren."
Im Grunde genommen hatte er recht, aber...
"Da sie eh schon von mir wissen, ist es doch auch egal, oder?" sagte ich.
"Wollen Sie denn, dass ich auf Sie aufpasse?"
"Ja. Ich ...." ach was solls, sagen wir doch, wie es ist... "ich würde Sie gerne wiedersehen, Jeremy, und Sie näher kennen lernen."
Das wollte ich wirklich. Ihn wiedersehen, ihn kennen lernen, vielleicht auch mal ausgehen? Keine Ahnung, wann ich zuletzt einen Mann getroffen hatte, den ich interessant fand. Es war auf jeden Fall schon eine Weile her. Sicher, den ein oder anderen hatte ich schon getroffen, aber spätestens als sie merkten, dass ich eine kleine Schwester "am Hals" hatte, suchten sie das Weite. Jeremy hingegen war immer noch hier. Das sprach doch sehr für ihn, oder?
Jeremy lächelte mich an und mir blieb für einen Moment die Luft weg, so umwerfend war dieses Lächeln.
"Nun, dann soll es so sein" meinte er.
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