Nanny Oggs Kochbuch
 
 
Dieses Kochbuch ist nicht lediglich ein Kochbuch. 
Es enthält Nanny Oggs Philosophie des Kochens, nützliche (und auch weniger nützliche) Rezepte sowie einen Überblick über die Etikette.
Nicht alle Gerichte sind wirklich nachkochbar. Und bei manchen ist es einfach nicht sehr empfehlenswert, sie nachkochen zu wollen.
Zum Beispiel der Tiefsee-Blähfisch. Was zum Geier ist ein Tiefsee-Blähfisch? Natürlich: ein Kugelfisch. Das Rezept beginnt folgendermaßen:
„Der wichtigste Punkt besteht darin, auf keinen Fall irgendeinen Teil des Blähfischs verwenden, denn alle seine Bestandteile sind auf sehr unangenehme Weise tödlich. Wer nicht Acht gibt, kann sich anschließend in einem Briefumschlag beerdigen lassen..."
Nun, wenn man sich also an das Rezept hält, kann man getrost einen Versuch wagen und eine leckere Vorspeise OHNE Blähfisch zaubern.
Nanny Ogg äußert sich auch zu Anrede, Etikette bei Tisch, Geburten, Brautwerbung, Heirat, Tod... eben alles, was interessant sein könnte.
Es wäre sicherlich zu lang, auf jedes Thema einzeln einzugehen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle einfach mal das Thema „Der Umgang mit Untoten" herausgreifen und Euch die Passage über Zombies als Beispiel für Nanny Oggs Mitteilungsbedürfnis vorstellen.
„Zombies: Sie sind tot, wollen aber nicht ruhen. Ganz gleich, was die Leute sagen: Niemand wird zum Zombie, ohne einen guten Grund dafür zu haben, im Diesseits zu verweilen. Meistens geht es um irgendeine wichtige Sache, die noch erledigt werden muss. Hier verlangt die Etikette: Da es Menschen sind, sollte man sie auch wie Menschen behandeln. Spöttische Bemerkungen in der Art von „Ich würde dir ja gerne die Hand schütteln, aber ich fürchte, dass sie dann abfällt" und „Sicher kannst du gut nähen" verraten schlechte Manieren. Zombies wissen es zu schätzen, wenn man ihnen Parfüm, Aftershave und andere stark riechende Dinge schenkt. Es liegt durchaus im Interesse des Schenkenden, ihnen so etwas zu geben."
Einige der Rezepte sind superlecker. Ansonsten würde ich sagen, handelt es sich bei diesem „überraschend nützlichen Almanach"( so der Untertitel) um eine irrwitzige Lektüre über das Leben in den Spitzhornbergen im allgemeinen.
Mein Lieblingsrezept:
Frau Gogols hellseherisches Gumbo
für sechs Personen
3 TL Olivenöl
3 TL Mehl
2 große Selleriestangen
1 kleine grüne Paprika
1 kleine rote Paprika
3 TL gennuanische Gewürzmischung
470 ml Fischbrühe (bzw. Hühner -oder Gemüsebrühe)
1 400-g-Dose geschälte Tonmaten
10-12 Okras
1 TL getrockneter Basilikum
1 TL getrockneter Oregano
1 TL getrocknete Petersilie
Salz
8-10 Tropfen scharfe Pfeffersauce
1 EL Worcestershire-Sauce
100ml Bourbon (oder anderer Whisky)
Fleisch von einer großen Krabbe (oder vier kleineren)
600g geschälte Krevetten
Die Zubereitung werde ich auf Wunsch eventuell noch posten (ist mir nu etwas zu lang^^)
Die Erklärungen von Nanny Ogg sind auf jeden Fall richtig lustig.
HarryDax, 13.02.2004
