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Wächter des Kreuzes

Ein äußerst spannender Roman, den ich ziemlich rasch verschlungen habe. Er erinnert ein bisschen an "Illuminati" und "Sakrileg" von Dan Brown, ist aber doch auch wieder ganz anders

Matilde Asensi gelingt es Fiktion mit Fakten zu vermischen und der Leser wird mit dem äußerst sympatischen Trio der Hauptdarsteller auf eine Reise durch eineinhalb Jahrtausende Kunst- und Kulturgeschichte des Christentums geschickt. Reichlich gespickt und dennoch nicht langweilig werden dabei die Fakten in das Geschehen eingewoben.

Besonders gut gefallen haben mir die 3 Hauptpersonen: Ein hochrangiger Hauptmann der Schweizergarde (brummig, unnahbar, aber dennoch äußerst sympathisch *g*), eine Nonne (selbstbewusst und vorlaut, die sich entscheiden muss, ob sie Nonne bleiben will oder ihrem Herzen nachgeben möchte ) und ein Archäologe aus Alexandria mit verschiedenen Vorfahren (wortkarg unter Menschenmassen, ansonsten liebenswürdig, attraktiv und für manch einen begehrenswert ).

Zum Inhalt:

Seltsame Tätowierungen zieren die Leiche eines Äthiopiers, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Keine zwei Tage nach dem Unglück ruft Seine Eminenz, Kardinalsekretär Sodano, die renommierteste Paläographin des Vatikanischen Geheimarchivs zu sich: Ottavia Salina soll die Tätowierungen entschlüsseln. Nur zögerlich weiht man die Ordensschwester ein in das Geheimnis um den größten Reliquienraub aller Zeiten. Die bei der Leiche aufgefundenen Holzsplitter stammen zweifelsfrei vom Heiligen Kreuz. Und auf geheimnisvolle Weise sind auf der ganzen Welt nahezu alle Kreuzesreliquien verschwunden.
Gemeinsam mit Hauptmann Glauser-Röist von der Schweizergarde und Farag Boswell, einem koptischen Archäologen aus Alexandria, verfolgt Ottavia die Spuren, die sie zu einer seit dem 4. Jahrhundert existierenden geheimen Bruderschaft führen. Sieben Prüfungen auf Leben und Tod hat das kuriose Trio zu bestehen. Sieben Prüfungen, die allesamt um Dantes "Göttliche Komödie" kreisen. Sieben Prüfungen, die sie in die Städte des Christentums führen: Rom, Ravenna, Athen, Jerusalem, Konstantinopel, Alexandria und Antiochia.

Lector, 20.12.2004