Maniac
Inhalt:
In einem Kellergewölbe des New York Museum of Natural History ruht ein besonderer Schatz: Das Grabmal des Senef aus dem Tal der Könige. Nun soll es wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, dank der großzügigen Spende des Comte Thierry de Cahors, der dem Museum zu diesem Zweck 10 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Doch schon bei den Restaurierungsarbeiten gibt es einen Toten. Ist er das erste Opfer eines uralten Fluchs? Special Agent Aloysius Pendergast hat einen anderen Verdacht. Doch was kann er unternehmen, sitzt er doch selber wegen Mordes im Gefängnis ...
„Maniac – Fluch der Vergangenheit“ ist der abschließende Band der von den beiden Autoren inoffiziell als Pendergast-Trilogie betitelten Reihe um Special Agent Aloysius Pendergast, der allerdings zusammen mit seinem Bruder auch in anderen Bänden des Autorenduos vorkommt.
Die Bücher der inoffiziellen Pendergast-Trilogie, in der Reihenfolge ihres Erscheinens:
- „Burn Case – Geruch des Teufels“
- „Dark Secret – Mörderische Jagd“
- „Maniac – Fluch der Vergangenheit“
Obgleich „Maniac – Fluch der Vergangenheit“ den abschließenden Band einer Trilogie darstellt, kann das Buch auch für sich alleine mit vollem Genuss gelesen werden. Es werden zwar Bezüge zu Ereignissen der Vergangenheit hergestellt - so liegt wohl auch im Vorband begründet, wieso Special Agent Pendergast am Anfang des Buches zu Unrecht wegen Mordes verurteilt in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzt -, doch ist eine detaillierte Kenntnis nicht für das Verständnis des Buches nötig. Allerdings wird schnell die Lust auf mehr geweckt, so dass ich mir gleich nach Beendigung des Buches den Vorband beim kleinen Buchladen um die Ecke bestellt habe und auch den Nachfolgeband gekauft ...
In dem Buch geht es vordergründig um das Grabmal des Senef, das jahrzehntelang in den Kellergewölben eines Museums weggesperrt war, nachdem Gerüchte über einen darauf lastenden Fluch kursierten und es wohl auch zu irgendwelchen Zwischenfällen kam, die eine abrupte Schließung nach sich zogen. Durch die großzügige Spende eines Comte, der sich später als nicht ganz so existent herausstellt, wird das Grabmal jedoch wieder restauriert und soll mit einer effekthaschenden Licht-Ton-Show Kassenmagnet für Besucher werden. Bei den vorbereitenden Arbeiten kommt es zu gewaltsamen Todesfällen, deren Art und Weise bald Hinweis geben, dass hier nicht ein Fluch, sondern vielmehr ein Mörder am Werke ist, der etwas Schreckliches für die Eröffnungsfeier plant ...
Das Buch ist durchweg spannend und fesselnd und es liest sich so flüssig, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Öfters fragt man sich, wie zwei Autoren, die ja sicher unterschiedliche Stile haben, so brillant zusammenarbeiten können, dass es scheint, als wäre es von einem einzigen Autoren geschrieben. Lediglich an ein paar kleinen Stellen zu Ende des Buches kam bei mir das Gefühl auf, dass hier doch zwei Autoren am Werke waren. Jedoch waren diese Stellen nur flüchtig und in keinster Weise beeinträchtigend für den Lesegenuss.
Mit Aloysius Pendergast haben die Autoren einen Charakter geschaffen, der trotz seiner coolen, kontrollierten Art (oder gerade deswegen) unwahrscheinlich sympathisch ist und der mit seinem ganzen angedeuteten bizarren Familienhintergrund höchstinteressant ist, ebenso wie sein Bruder Diogenes, der ebenfalls eine sehr wichtige und brutale Rolle spielt. Auch die anderen Charaktere, die zum großen Teil auch aus Vorbänden stammen, sind durchweg sehr gut gezeichnet und dadurch mit Leben angefüllt, so dass man regelrecht mitfiebert, was als Nächstes passiert.
Auch für Rollenspieler gibt es eine recht amüsante Stelle, als erzählt wird, wie der Experte für Computereffekte des Museums leichtsinnigerweise seinem Kabelträger und Dumpfbacke gegenüber etwas von dem MMORPG verlauten lässt, in dem er einen Halbelfen-Zauberer spielt. Der Kabelträger meldet sich daraufhin auch sofort bei dem Spiel an und tritt als Ork nur mit Knüppel bewaffnet auf den Plan um in den Kriegsdienst des Halbelfen zu treten, den er wie seinen besten Kumpel behandelt und in ziemliche Verlegenheit den anderen Spielern gegenüber bringt.
Fazit:
Ein absolut empfehlenswerter spanndender Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann und der bis auf einige spärliche Stellen sehr flüssig zu lesen ist. Mit Aloysius Pendergast hat das Autorenduo einen höchstinteressanten, nicht alltäglichen Charakter geschaffen, von dem man noch viel mehr lesen möchte. Auch die anderen Charaktere sind durchweg plastisch gezeichnet und bringen Leben ins Buch.
Wenn nicht der Schluss ein klein wenig Schwäche zeigen würde und es diese – zugegebenermaßen - spärlichen Stellen gäbe, die dem Leser kurz das Gefühl geben, dass hier doch zwei Autoren zu Werke sind, hätte das Buch von mir eine 1 mit Stern erhalten. So bleibt es „nur “bei einer glatten 1 (und ich entschwinde jetzt schnell, um das Folgebuch zuende zu lesen ... *g*)
Lector, 30.12.2008