Der Himmel aus Bronze. Das Auge des Himmels
Inhalt:
Lange  war Hayso fast blind, von der Gemeinschaft verstoßen. Als er wie durch  ein Wunder wieder sehen kann, lässt er sich in der Priesterstadt Wydlu‘n  nieder. Doch dann stolpert er eines Morgens über die Leiche der jungen  Frau, mit der er die Nacht verbracht hat. Kurze Zeit später stirbt eine  zweite Frau. Auch sie kannte Hayso.
Aufgeschreckt versucht Hayso  herauszufinden, was in der Stadt vor sich geht, und gerät in ein dichtes  Netz aus Lügen und Intrigen. In ihrem Zentrum: Das Geheimnis des  Himmels, die Himmelsscheibe, die im Turm des Dunklen Meisters verborgen  ist. Hayso und seine Freunde fassen den waghalsigen Plan, sie zu stehlen  und an ihren Ursprungsort zurückzubringen, und geraten selbst in  tödliche Gefahr ...
„Der Himmel aus Bronze. Das Auge des Himmels“ ist der zweite Band einer  Trilogie um den Auserwählten Hayso und schließt an „Der Himmel aus  Bronze. Die Steine des Gorr“ an.
Die drei Bände der Trilogie, in der Reihenfolge ihres (geplanten) Erscheinens:
- „Der Himmel aus Bronze. Die Steine des Gorr“, 2008
- „Der Himmel aus Bronze. Das Auge des Himmels“, 2009
- „Der Himmel aus Bronze. Die Sonnenstadt“, 2010 (habe es allerdings noch nicht veröffentlicht gesehen)
„Der  Himmel aus Bronze. Das Auge des Himmels“, ist ein im Bastei Lübbe  Verlag neu aufgelegtes Fantasy-Historien-Taschenbuch, das in der  Bronzezeit spielt und sich in spannender, unterhaltsamer Weise um das  größte Geheimnis der Bronzezeit, die Himmelsscheibe von Nebra, dreht,  was sich jetzt vielleicht langweilig oder trocken oder zu  wissenschaftlich anhört, aber lesetechnisch Fantasy mit hohem  Unterhaltungswert bietet.  
Was bei diesem mit einem angenehm  schlichten Cover versehenen Taschenbuch als Erstes sehr positiv ins Auge  sticht, ist die Kurzzusammenfassung des ersten Bandes gleich am Anfang.  Dies ermöglicht es auch einem Leser, der erst beim zweiten Band  einsteigt (so wie es bei mir der Fall war), leicht den Überblick zu  bewahren und die Zusammenhänge zu verstehen. Dadurch stellt sich schon  von der ersten Sekunde an Lesevergnügen ein, das sonst oft fehlt, wenn  man mitten in eine Trilogie platzt und sich erst einmal durch die  Zusammenhänge quälen muss.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist zunächst der  Schreibstil, findet man kurze, zumindest am Anfang abgehackt anmutende  Sätze, die noch durch sehr weit eingerückte Absätze betont werden. Doch  je weiter die Geschichte fortschreitet, desto weniger fällt dies auf,  bis man so daran gewöhnt und von der Geschichte so gefesselt ist, dass  der Schreibstil sogar eher förderlich ist, da man rasch, fast süchtig  weiterlesen will.
Besonders herausragend ist die Art und Weise, wie  die Charaktere beschrieben und so lebendig gestaltet werden, dass  durchaus schon bei der Kurzzusammenfassung des ersten Bandes Sympathie  mit beschriebenen Personen entsteht und man um sie trauert. Und auch im  Laufe der Geschichte wachsen einem die Figuren ans Herz oder sind so  lebensnah beschrieben, dass durchaus an manchen Stellen auch Tränen bei  dem einen oder anderen aufsteigen mögen.
Alles in allem ist es ein  sehr kurzweiliges Buch, das Lesevergnügen verspricht, wobei durchaus  auch der Wunsch erweckt wird, auch noch den ersten Band hinterher zu  schieben, obgleich das rein inhaltlich nicht nötig ist, da man dank  Kurzzusammenfassung auf dem Laufenden der Geschehnisse ist. Aber  zumindest mich würde interessieren, wie Kuras, ein auch in diesem  zweiten Band oft erwähnter Kämpfer, „wirklich“ war und dargestellt  wurde.
Fazit
„Der  Himmel aus Bronze. Das Auge des Himmels“ ist ein historischer Roman,  verpackt in ein Fantasy-Buch, das durch seine sympathischen und  lebensnah gestalteten Charaktere besticht, aber auch dadurch, dass hier  auf spannende Weise ein eher trocken anmutendes Thema der Vergangenheit  mystisch und heiß umkämpft eingebracht wird. Die Geschichte ist  kurzweilig und spannend geschrieben und lässt einen das Buch kaum aus  der Hand legen.
Das Buch bekommt von mir eine glatte 1 und ich  hoffe sehr, dass auch der 3. Band der Trilogie noch erscheint, denn  bislang zumindest konnte ich ihn nirgends entdecken, trotz Angabe, dass  er bereits 2010 veröffentlicht wurde.
 
     
   
Lector, 16.07.2011
