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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen

Von Allan & Barbara Pease, Ullstein Taschenbuchverlag

Die ganze Wahrheit über Männer und Frauen

Allan und Barbara Pease werfen einen amüsanten Blick auf die kleinen, aber bedeutsamen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Intelligent, geistreich und kontrovers, verbinden sie neueste Erkenntnisse der Gehirn- und Evolutionsforschung mit aktueller Verhaltenspsychologie.
Endlich eine Antwort auf die Frage, warum Frauen und Männer so sind, wie sie sind und warum sie gerade deshalb so wunderbar miteinander auskommen können.

Das Buch hat mir eine andere Sichtweise und ein anderes Verständnis für manche Eigentümlichkeiten von Mann und Frau vermittelt. Ich musste teilweise sehr schmunzeln und bestätigend mit dem Kopf nicken und es gab auch einige aha-Effekte

Einige Zitate:

"Männer können ihre Probleme in einen mentalen "Index" aufnehmen und in eine Warteschleife stellen. Die Probleme von Frauen hingegen laufen in ihrem Kopf Amok".

"Wenn eine Frau am Ende eines Tages ihre ganzen unausgesprochenen Wörter endlich von sich gibt, will sie nicht mit Lösungsvorschlägen zu ihren Problemen unterbrochen werden."

"Jungen mögen - im Gegensatz zu ihren Müttern - keinen übertriebenen Blickkontakt."

Lector, 18.11.2002


Insgesamt ist das Buch schon ganz erheiternd.
Davon ab kamen mir einige Erläuterungen (wissenschaftlich gesehen) doch sehr an den Haaren herbei gezogen bzw. verallgemeinert vor.

Also, wenn man nicht gerade Anspruch auf so etwas legt, ist in diesem Buch bestimmt einiges zu finden, was einem bekannt vorkommt und zum Schmunzeln bringt.
An einigen Stellen kann es wirklich helfen, das andere Geschlecht, an anderen auch, die eigenen Geschlechtsgenossen etwas besser zu verstehen.

Am interessantesten ist die Auswertung der Tests in dem Buch. Sie ist jeweils so angelegt, dass Mann und Frau bei gleicher Beantwortung einer Frage trotzdem ein extrem unterschiedliches Ergebnis erreichen. Meiner Meinung nach werden dort die Ergebnisse über die Maßen verzerrt, so dass ein Geschlechterunterschied auf jeden Fall erhalten bleibt.

Waldläufer, 22.02.2003


Ich kenne zwar das Buch (NOCH) nicht, aber da scheint es sich um eine interessante Feierabendlektüre zu handeln
Waldläufer, gibt es nicht wissenschaftliche Untersuchungen, dass Mann und Frau auch bei gleichen Ergebnissen völlig unterschiedlich einzustufen sind? Mir ist so, als wenn ich da vor längerer Zeit mal eine Abhandlung gelesen hätte. Frei nach dem Motto: Beide sagen "Grün". Für den Mann ist es nur eine Farbe, für die Frau halbwegs ein Lebensgefühl mit vielschichtigen Interpretationen? Nagel mich jetzt bitte nicht an diesem Beispiel fest, aber so in die Richtung ging es

TomH, 24.02.2003


Frei nach dem Motto, wenn eine Frau "NEIN" sagt, meint sie "Ja"???

Auch bei der Geschlechtsbestimmung anhand von Robustizitätsmerkmalen z.B. am Schädel werden bestimmte Merkmale schwerer gewichtet (mit einem Faktor multipliziert) als andere. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Merkmale einfach wichtiger sind als andere und deshalb auch in einer mathematischen Formel eine herausragende Stellung haben sollen. Trotzdem bleibt die Gewichtung dann immer gleich, egal ob ich davon ausgehe, dass ich eher die Überreste einer Frau oder eher eines Mannes vor mir habe.

Auf Tests übertragen hieße das, dass ich Antworten, die ich als besonders typisch für die eine oder andere Seite einschätze, durch einen Faktor mehr Gewicht verleihe.
Das ist bei diesen psychologischen Tests nicht der Fall. Wenn ich davon ausgehe, dass Männer und Frauen geschlechtspezifische Verhaltensweisen an den Tag legen, dann sollte sich das auch in einem Test herauskristallisieren und mir zwei Maxima präsentieren, ohne dass die Anzahl der ja-Antworten bei männlichen Probanden einfach nur zusammengerechnet, bei den Frauen aber zusätzlich nochmal mal 5 genommen wird. Damit erreiche ich eine gewollte Trennung. Erinnert mich sehr an "Anwendungsbeispiele der Statistik" (Hmmm, Ergebnis nicht signifikant... dann nehmen wir doch einfach Alpha = 0.1 statt 0.05 ! )

Klar, der Autor möchte natürlich seine These untermauern. Bei mir führen solche Tricks aber nur zu Skepsis als dass ich mich davon dann überzeugen ließe!

Waldläufer, 24.02.2003


Zum ersten Satz: Nein! So einer bin ich nicht!
Zur Statistik: Glaube keiner S., die du nicht selber gefälscht hast
Eine simple mathematische Änderung ist in der Tat zu einfach. Ich war wohl fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Bewertung unterschiedlich angesetzt war. Auf einer solchen Basis war nach meiner Erinnerung auch die Abhandlung aufgebaut.
Beispiel Wegbeschreibung:
Mann: Nach dem Orteingangsschild 2. links, an der übernächsten Ampel scharf links, nach der 3. Kreuzung rechts.
Frau: Du kommst an dem Laden mit den wunderschönen Blumenauslagen vorbei, ein Stück weiter unterhält sich gerade eine Frau mit einem ganz süüüüüüssen Hund mit einem Kind, da musst du rechts abbiegen . . .

TomH, 25.02.2003

Genauso das Beispiel mit den Straßenkarten.
Diese Beispiele fand ich auch sehr erheiternd, weil sie halt wirklich typisch sind. Nicht, dass es da nicht auch Ausnahmen gäbe. (ich hasse Männer, die keine Straßenkarte lesen können, deren Stolz es aber nicht zuläßt, das zuzugeben! )

Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder kleine Tests, mit denen du an dir selber nachweisen kannst, dass die Autoren recht haben. Und da gibt es halt diese eigenartigen Auswertungssysteme.

Insgesamt haben die Autoren natürlich die Extreme benutzt, um ihre Position klar zu machen, was aber nicht immer so ganz klar wird. Zu dem Zweck legen sie auch Studien etwas zu einseitig und vereinfacht aus, die in der Wissenschaft heiß umstritten sind bzw. alle 10 Jahre wieder ihre Gültigkeit verlieren.

Deswegen sagte ich: Wenn man keinen Anspruch auf das oben beschriebene legt, ist das Buch eine unterhaltsame Lektüre, in der man sich bestimmt auch mal wiederfindet, die aber nicht allzu ernst genommen werden sollte.

Waldläufer, 25.02.2003


Also ich fand eigentlich gerade die Mischung an wissenschaftlichem Anspruch und einseitiger Vereinfachung zugunsten des Unterhaltungswertes schade. Entweder will ich ein wissenschaftliches Buch lesen, oder ein lustiges, was überspitzt.
Am bedenklichsten fand ich u.a. das Dogma "Testosteronspiegel in 6. Schwangerschaftswoche führt zu Ausprägung männlich - weiblich führt zu sexueller Neigung." Hups.
Ich fand für mich interesant, zu lesen, wie anscheinend viele normale Menschen ticken ... ich selbst zähle ja nach dem Test eh zu den Mischwesen, die bisexuell sind, und das trotz weiblicher Punktevergabe Aber ich hätte daraus wie gesagt eher zwei Bücher gemacht, ein wissenschaftliches mit der nötigen Zurückhaltung und ein lustiges mit Übertreibungen.


Ich habe das Buch auch gelesen, nachdem mein Sohn es ganztags zitierte. Ganz so fasziniert wie ihn hat es mich nicht. Aber sicherlich ganz lustig.

Bei uns in der Familie haben allerdings die Frauen den Orientierungssinn und das räumliche Vorstellungsvermögen gepachtet (wie praktisch, wenn fast jeder getestet ist).

Gerne kommt er mir jetzt mit irgendwelchen unaufschiebbaren Dingen, wenn ich gerade beschäftigt bin. Kommentar: Das soll ein Kompliment sein. Ich könnte das nicht, aber Frauen können doch mehrere Dinge gleichzeitig tun.

Spruch eines Lehrers meiner Tochter:
Sprecht einzeln! Ich bin ein Mann.

Malika, 15.04.2003


Mein Vater hat mir jetzt einen (den?) Test aus dem Buch als Excel-Rechenblatt zugeschickt. Das Buch habe ich selber nicht gelesen und glaube auch nicht, daß ich das tun werde. Mein Eindruck aufgrund dieser Fragen sowie der vielfältigen Kommentare aus unterschiedlichen Richtungen, die ich bisher zu dem Machwerk gehört habe: Ein lustiges Buch, das aber zu einer Gefahr für die halbungebildeten Laien werden kann, die sich davon über die Maßen beeindrucken lassen. Die BILD-Strategie, nach der eine Information umso glaubwürdiger wird, je mehr sie mit unreflektierten Klischees übereinstimmt. Kurz, ein Bauernfänger.

idna, 30.07.2003


abgesehen davon, was man so alles zu so einem Buch sagen kann: Ich halte diese Art von Bücher für ziemlich gefährlich, weil sie genau die Vorurteile zementieren, die eh schon alle kennen. Ich hab das Ding ncith gelesen, aber das schliesse ich mal aus den Kurzzusammenfassungen, die ich gelesen hab. Es gibt sehr viele solche Bücher mit unetrschiedlichem Titel, alle spielen mit gesellschaftlichen Geschlechtsstereotypen und Vorurteilen, bzw. dem Geschlechtsstolz, "dass man halt so ne richtige Frau ist" bzw. "nicht ist". Letzteres ist auch eine Form von Stolz.
Wenn diese Werke von "wissenschaftlichkeit" sprechen, finde ich das noch gefährlicher, denn es gibt in den Gender Studies genügend Unetrsuchungen darüber, dass solche "wissenschftalichen" Unetrsuchungen immer nur genau das herausbekommen, was die Wissenschaftler hören wollen. Das ist ein bsichen so wie mit Theologen und Gott: deren Gottesbeweise würden IMMER nur zu dem ergebnis kommen, dass es Gott auch gibt. Daher haben solche Untersuchungen nur einen Hintergrund: vorgefasste meinungen zu stützen. Und leider istz es so, dass die meisten leute auch noch ungefragt glauben, was die "wissenschaft" so sagt, als ultimative Autorität. Keiner würde heute noch alles ungefragt glauben, was die Katholische Kirche erzählt (fast keiner), aber der Wissenschaft wird geglaubt! Es ist daher sehr gut, wenn man kritisch bleibt und sich, wie Lector das vorhatte, mal umtut, wie "wissenschaftlich" soclhe Bücher nun wirklich sind.

Ein paar Buchtipps für alle, die das machen wollen:

Anne Fausto-Sterling: Gefangene des Geschlechts? Was biologische Theorien über Mann und Frau sagen.
(Frau Fausto-Sterling stellt kritisch verschiedene Theorien zusammen und erklärt gleich,w arum diese Wissenschaftler genau diese Theorien hegen)

Emily Martin, The Egg and the sperm. How Science constructed a romance based on stereotypical male/female roles in: Signs, Vol.16, No.3, 1991, Seite 485-501
(Aufsatz, stellt überzeugend dar, dass wissenschaftliche Ergebnisse durch die Gesellschaftlichen Vorgaben determiniert sind)

Also, nun noch abschleissend zu meiner Meinung (nocmals *g*): Ich denke, solche Bücher treiben den Abgrund zwischen Männern udn Frauen tiefer, anstatt darauf hinzuarbeiten, was so wichtig wäre: es kommt nciht darauf an,d ass es verscheidene Geschlechter gibt, nein, es komtm darauf an, dass wir ALLE MENSCHEN SIND. Das ist eine größere Gemeinsamkeit, als jeder Geshclechtsunterschied verwischen kann. Es kann nicht Sinn und Zweck sein, dass Männer und Frauen sich gegenseitig fremd fühlen, wie Kreaturen verscheidener Spezies, sondern man sollte endlich damit anfangen, Männer und Frauen als Menschen zu betrachten, ihre Gemeinsamkeiten zu betonen anstatt in ihren Unterschiedlichkeiten zu schwelgen! Es geht um die Gewichtung, die in der Gesellschaft gelegt wird, und die ist eindeutig auf Unetrscheide aus, momentan. Und das erschwert das Zusammenleben von Männern und Frauen. Vorurteile. Enge Schemen, anstatt freie Entfaltungsmöglichkeit.

Geschlecht gehört abgeschafft, mindestens aber solche Bücher.

laran, 31.07.2003


Sicherlich ist es richtig, dass wir alle Menschen sind

Aber es gibt nun mal Männer und Frauen und die sind in der Tat unterschiedlich und das nicht nur in physischer Hinsicht (was durchaus seine Vorteile haben kann )

Ich hätte das früher auch nicht gedacht, aber es sind doch Unterschiede, die angeboren sind und da kann man auch mit Erziehung nicht viel ausrichten.

Das Buch hat mir persönlich schon geholfen, ein Verständnis für manche Verhaltensweise des anderen Geschlechts aufzubringen und es gibt eben auch sehr einleuchtende Erklärungen.

Inwieweit die wirklich wissenschaftlich belegt sind, konnte ich bislang leider noch nicht herausfinden. Wichtig finde ich aber, dass das Buch neben seinem amüsanten Aspekt auch zum Nachdenken über eigene Verhaltensweisen anregt.

Und wie gesagt: Ich persönlich habe nach dem Lesen mehr Verständnis für das andere Geschlecht als vorher und ich rege mich auch nicht mehr so über die eine oder andere Verhaltensweise auf, die mich sonst gestört hat

Lector, 31.07.2003


Ich habe das Buch gelesen...
Ich habe dabei geschmunzelt und ich habe dabei Nachgedacht und scheinbar einleuchtende Erklärungsansätze erstmal in den Fundus der Möglichkeiten aufgenommen.

Nun ist es an der Wissenschaft das geschriebene zu bestätigen oder zu widerlegen.


Die Symptome werden jedenfalls recht zutreffend (wenn auch teilweise überspitzt) geschildert.
Gut, dass man mit Menschen nicht so forschen kann und darf wie mit Tieren, sonst hätten wir viel weniger Fragen....

Wolfman T., 11.09.2003


  quote:


Original geschrieben von laran
Wenn diese Werke von "wissenschaftlichkeit" sprechen, finde ich das noch gefährlicher, denn es gibt in den Gender Studies genügend Unetrsuchungen darüber, dass solche "wissenschftalichen" Unetrsuchungen immer nur genau das herausbekommen, was die Wissenschaftler hören wollen.

@wolfman:
Es gab schon vor dem Pease-Buch genügend Studien, die ihre Worte widerlegten. Ich habe mich intensiver mit der Literatur zu PMS beschäftigt und dort gab es bereits zur Abfassung des Pease-buches genügend gegenteilige Studien. Die zudem besser und methodischer durchgeführt waren. Es ist für mcih offensichtlich, dass Pease und Pease sich genau die Studien rausgepflückt haben, die ihre Thesen stützen. Zur Volksverdummung trägt da auch bei, dass sie diese Studien als hachsotolle tatsachen hinstellen, denn sobald etwas "wissenschftlich" untersucht worden ist, muss es ja stimmen!

Ein sehr gutes Buch, in der sehr viele gegenteilige Studien dargestellt sind ist "Gefangene des Geschlechts" von Anne Fausto-Sterling. Sie ist Naturwissenschaftlerin und untersucht diese ganzen Studien besonders auch auf Methode und Wissenschftlichkeit. Beispielsweise stellt sie fest, dass es im bereich der Erforschung von PMS keinerlei Doppelblindstudien gibt/gab. Und Doppelblindstudien sind nunmal weitaus wissenschftcliher als diese Dinge, wo einfach ominöse Fragebögen ausgefüllt werden.

@Mercenario: Du hast in so fern recht, dass es sich zweimal um Wissenschaften handelt. Nur ist das eine eine Naturwissenschaft, dass andere ist gewissermassen "Meta-Wissenschaft". Die Wissenschaftlichkeit von Meta-Wissenschaft drückt sich insbesodnere auch durch die Fähigkeit zu Selbstkritik aus. Es geht den gender Studies ja nciht darum, die ultimative Wahrheit hinzustellen, sondern aufzuzeigen, was der "Wahrheitsfindung" im Wege steht. Ist also eher eine Wissenschaftsphilosophische Frage.

Das ist ein klassisches Paradoxon oder? Denn obige Aussage gilt ja dann auch für die Gender Studies selber.
Eine Untersuchung darüber, dass bei Untersuchungen keine Ergebnisse herauskommen.

El_Mercenario, 11.09.2003


laran, 19.11.2003






sun, 17.03.2003