Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen
So, jetzt will ich auch mal ein Buch "in die Runde werfen"! Eigentlich weiß ich gar nicht, ob das hier an der richtigen Stelle ist, aber ich versuchs einfach mal:
Die Flucht vor der Realität, vor Krankheit und familiärer Isolation endet für die sechzehnjährige Deborah in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie. Befund: Schizophrenie.
Unter dem Pseudonym Hannah Green schildert die Autorin in diesem ermutigenden autobiographischen Roman den mühsamen Kampf des Mädchens um ihre Heilung. Sie gewährt einen Blick in die Alptraumwelt psychotischen Fühlens, in die fragmentarischen Beziehungen, aber auch in die Solidarität unter den Kranken. Sicher wägt sie die Argumente für ein Leben in unserer unvollkommenen Realität ab gegen die Argumente für einen Rückzug in die Sicherheit der Krankheit.
Die Heilung schließlich ist überzeugend. Mit ihr wird die Krankheit nicht zu einem Stück abgelehnter Vergangenheit, sonderen nachträglich akzeptierter persönlicher Geschichte. Deborah ist gesund, als sie wieder bereit ist, den Herausforderungen der Realität standzuhalten.
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Hat jemand von euch dieses Buch schon gelesen? Mir ist es vor vielen Jahren zufällig in die Hände gefallen und seither habe ich es mehrfach gelesen. Einfach packend und mitnehmend geschildert finde ich die Erlebnisse in der Psychiatrie, die mir persönlich ein bisschen die Angst vor einer geschlossenen Abteilung genommen hat - nicht, dass ich da bisher als Patient gewesen wäre. Aber als Besucher einer solchen Abteilung beschleicht die Meisten doch ein eigenartiges Gefühl. 
Absolut empfehlenswerte 280 Seiten
Frau Wolle, 22.03.2005
