Das Jahrhundert der Chirurgen
Schmerzfreiheit bei Operationen, beim Zahnarzt oder während der Geburt ist eine Errungenschaft unserer Medizin von der wir alle schon in verschiedenen Situationen profitiert haben. Aber wie wurde die Narkose entdeckt? Gab es Widerstände gegen die Narkotisierung von PatientInnen vor schmerzhaften Eingriffen? Oder gegen welche Widerstände wurde das Waschen der Hände vor einer Operation eingeführt? Wenn man es nicht weiß, bekommt man in diesem Buch die Antworten. 
Zitierfähig ist das Buch nicht, aber Medizingeschichte kann auch in einer Art Romanform sowohl spannend wie auch lehrreich sein. Die Anekdötchen um die verschiedenen Entdecker wie Semmelweis oder Warren können auch als Brücke für Lernstoff dienen. So wurden z.B. die hauchdünnen Handschuhe nur entwickelt, weil ein Chirurg sich in seine Kollegin verliebt hatte. Damals, nachdem man endlich entdeckt und akzeptiert hatte, daß Krankheitserreger an den Händen Komplikationen wie Wundbrand verschuldeten, desinfizierten die ÄrztInnen ihre Hände vor und während der OP mit Karbolsäure. Eine junge Ärztin reagierte, wie viele andere auch, allergisch auf die Säure. Einziger Ausweg schien zu sein, den Berufswunsch Chirurgin hinter sich zu lassen und nach Hause zurück zu kehren. Ihr Kollege, zu schüchtern ihr zu sagen, daß er sie liebt, entwickelte hauchdünne Handschuhe, die es der jungen Ärztin erlaubten, ihre Hände vor der Säure zu schützen und trotzdem desinfiziert zu operieren. Wer der verliebte Entdecker nun war, könnt Ihr beim Lesen des Buches herausbekommen. 
Allerdings ist das Buch nichts für Menschen mit einem Hang zur Übelkeit, da der Autor es sich nicht nehmen läßt die damalige OP-Situation drastisch zu schildern .
Alles in allem ein sehr interessantes und spannend zu lesendes Buch über die Geschichte der Chirurgie - nicht nur für Ärzte wirklich lesenswert!! 
Das Jahrhundert der Chirurgen
Jürgen Thorwald
Knaur Verlag, 
ISBN 3-426-03275-9
Bücherwurm, 18.11.2002
Hab ich gelesen....ist zwar schon lange her....
Blutrünstig wie ich bin...fand ichs toll.
Margret, 18.11.2002
