Der Azteke
Nachdem ich nun endlich hierher gefunden habe, möchte ich eines meiner
Lieblingsbücher vorstellen:
Karl der Fünfte verlangt im Jahre 1529 einen Bericht über seine neue Provinz Neuspanien,(Mexico) ihre Geschichte, und die Traditionen und Gebräuche der Einwohner dieses Landes.
Fray Don Juan de Zumarraga , Bischof von Mexico, verpflichtet einen alten Azteken zu erzählen " was einst war"
Mixtli - der Azteke - erzählt aus seinem Leben....und manche Details lassen den ehrwürdigen Priestern die Haar zu Berge stehen. ( mir auch)
Das Buch beschreibt die aztekische Geselllschaft vor der spanischen Eroberung sehr detailverliebt und trotzdem spannend. Manchmal übertreibt es der Autor mit grausigen Details ( Menschenopfer,Morde und merkwürdige Sexualpraktiken) und einige Male geht wohl auch die Phantasie mit ihm durch, aber trotzdem hat mich das Buch wochelnlang in seinem Bann gehalten. ( Wegen der Beschreibung der Bauwerke hat es uns vor 20 Jahren nach Mexico begleitet und war nützlicher als mancher Reiseführer)
Gelungen ist die Darstellung des Mixtli, der in Ich-Form mit der den Azteken nachgesagten Arroganz von seinen Abenteuern und Leiden ( und er muss ganz schrecklich leiden) erzählt.
Zwischendurch gibt es immer wieder witzige Kapitel, in denen die Reaktion der Priester, die seine Geschichte aufschreiben, beschrieben wird.
(Z.B das entsetzen als Mixtli von verhütenden Pflanzen erzählt und die Damen an König Karls Hof in Spanien
schriftlich fragen lassen, welche Pflanzen das seien.)
Das Ende ist bekannt, die Spanier erobern Mexico und vernichten die aztekische Kultur. 
Wie Mixtlis persönliches Schicksal endet ,verrate ich hier nicht.
Gary Jennings - Der Azteke 
als Taschenbuch 860 Seiten.
Billy, 09.10.2003
