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Der mechanische Prinz

Roman, 270 Seiten, 16 Euro (fest gebunden)
Carlsen, 2003
ISBN 3-551-58112-6

Jugendroman mit Fantasy-Touch über den Weg eines Jugendlichen aus seinen Ängsten und seiner Traurigkeit (ab ca. 14 Jahren)

Aus dem Inhalt:
Max ist ein Egal-Kind. Seine Eltern streiten sich oft und er wird von ihnen kaum beachtet. Bei seinen Streifzügen durch Berlin wird ihm ein goldenes Ticket geschenkt, welches ihm per U-Bahn Eintritt in eine Fantasywelt verschafft. Die Aufgaben und Abenteuer, die er dort zu bewältigen hat, haben alle etwas mit seinem tristen Leben und seinen Ängsten zu tun. Auch lernt er viel, über Freundschaft und die Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben.

Steinhöfel hat sehr viele tiefsinnige Erkenntnissen in die Geschichte eingebaut, teilweise recht humorvoll. (Stellenweise wird man an Michael Endes ‚Unendliche Geschichte‘ erinnert.) Die Handlung ist recht rasch und kompakt, sodass diese unkommentierten Gedanken schnell wieder vorüberhuschen. Möglich ist, dass Jugendliche von diesem Stil angesprochen werden. Andererseits denke ich, dass viele den Sinngehalt noch nicht fassen können. Vielleicht wäre es besser gewesen, nicht so viele Aspekte einer problematischen Kindheit miteinander zu verquicken, sondern sich den Einzelthemen (Eltern-Kind-Beziehung, Ängste, Gefühl(e), Freundschaft, ...) intensiver zu widmen.

Trotz meiner Kritik ist es kein schlechtes Buch, es regt schließlich zum Weiter-Denken (und -Lesen) an.

Silbereule, 20.11.2003