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Lucas
Von hera | 25.Oktober 2006
Ende Juli kommt Lucas auf die Insel Hale vor der englischen Küste. Niemand weiß, wer er ist und woher er kommt. Auch die 15-jährige Caitlin nicht. Doch schon nachdem sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Lucas wird vom ersten Tag an angefeindet, besonders von den Jugendlichen. Caitlin versteht ihre Freunde in diesem Zusammenhang nicht. Sie schämt sich sogar, hofft, Lucas würde nicht schlecht von ihr denken.
Sie lernt ihn als feinfühligen, netten Jungen kennen, draußen am Strand, als er in einem Gezeitentümpel Krebse fängt. Selbst ihr Hund, sonst sehr skeptisch Fremden gegenüber, fasst auf Anhieb Vertrauen.
Bei einem Wohltätigkeitsrennen, einer Regatta mit Flößen, beweist er als einziger Charakter. Ein Mädchen fällt bei dem schlechten Wetter ins Wasser, ist offensichtlich am Ertrinken. Doch niemand hilft. Die See tobt, der Wind nimmt zu, die Lage für das Mädchen wird immer dramatischer. Lucas wagt es, das Mädchen aus dem Wasser zu ziehen. Es lebt. Ihr Bikini ist verrutscht. Gerade als er ihn geradeziehen will, kommt die Mutter des Mädchens angestürmt und verkennt die Lage. Sie glaubt, Lucas versuche, sich an ihrem Kind zu vergreifen. Niemand der Anwesenden hält es für nötig, die Situation zu klären. Caitlin ist zu weit weg, sie hat alles nur aus der Ferne beobachten können. Aber ohnehin will niemand die Wahrheit wissen.
Die Geschichte kommt einer Hexenjagd gleich. Fast alle Bewohner der Insel sehen in Lucas eine Bedrohung. So sind sie bereit, alles zu tun, um ihn zu verjagen und gehen dabei zu weit. In ihrem Hass überschreiten sie jede Grenze und fühlen sich dabei auch noch im Recht.
So unglaublich die Geschichte auch ist, als Leser wird man sofort mitgerissen. Aber das Buch geht auch derb unter die Haut und man fühlt sich der Geschichte hilflos ausgeliefert.
Besonders von der Sprache her, gefällt das Buch gut. Sie ist perfekt auf Jugendliche zugeschnitten, auch wenn eine Gruppe dieser im Buch sehr schlecht wegkommt. Hier hätte man sich Gegenspieler, außer Caitlin und ihrem Vater, gewünscht.
Interessant auch die sich entwickelnde Gruppendynamik. Die Geschichte bekommt ja an einem Punkt praktisch Selbstlauf, weil es kein Zurück mehr gibt. Der Autor spielt hier wirklich ein schreckliches Szenario durch, bei dem es kein gutes Ende geben kann. So legt man das Buch, einmal gelesen, mit großer Fassungslosigkeit aus der Hand.
Über den Autor:
Kevin Brooks, der in Birmingham und London studierte, versuchte sich als Musiker und arbeitete u.a. als Tankwart und Postbote. Der Autor lebt heute in Manningtree, Essex.
Rezension von Heike Rau
Kevin Brooks
Lucas
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
448 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
dtv extra
Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3-423-70913-8
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4 Kommentare to “Lucas”
Kommentare und Meinungen
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24.Januar 2010 at 01:01
Es war schön, verdammt ja!
Es war lustig.
Es war aufregend.
Es war trostlos.
Es war hart.
Es war erschreckend.
Es war herzzerreißend.
Es war lebendig.
Es war wahr.
Es war alles, was es gab
8.Februar 2013 at 16:12
Dieses Buch haben wir in der 9ten gelesen und ich finde die Masche einen Leser durch das falsche und teilweise lächerliche Verhalten der Nebendarsteller an ein Buch zu fesseln billig und kopiert von bekannteren Autoren.
22.April 2014 at 16:58
Ich bin 13 und es ist mein lieblingsbuch. Es ist also wuerde man es miterleben mit den gefuehlen und den ganzen details
16.November 2014 at 14:46
Ich erinnere mich an das Buch und daran, dass ich es mit ca. 11 Jahren gelesen habe (heute bin ich 19).
Es war mein absolutes Lieblingsbuch und wenn ich mir die Handlung durchlese, kriege ich gleich Lust es noch einmal zu lesen. Es war fantastisch fesselnd, interessant und anders.
Es hatte auf mich damals eine ganz bestimmten Eindruck gemacht und verbreitete eine ganz bestimmte Atmosphäre.
Das Buch ist der Hammer und ich kann es nur weiter empfehlen.