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    Friedrich Ani: Die Tat

    Von hera | 22.April 2010

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    Sonja Piers, Mutter zweier Kindern, ist erdrosselt worden. Der 15-jährige Sohn Benjamin hat die Leiche gefunden. Bei der Vernehmung ist er nicht ehrlich. Auch bei seinem Vater, der nicht mehr mit Sonja Piers zusammen lebt, haben die Ermittler ein ungutes Gefühl. Und Sonja Piers neuer Lebensgefährte Frank Steidl ist auch keine Hilfe. Das Team, bestehend aus Ludger Endres, Yvonne Papst und Max Vogel, ist beunruhigt. Es sind in diesem Fall Parallelen zu zwei anderen Mordfall erkennbar. Es muss also einen Zusammenhang geben, auch wenn dieser im Moment noch unersichtlich ist.

    Das Familienumfeld wird durchleuchtet. Immer klarer wird, das die Familie von einem Gespinst aus Lügen umgeben ist. Lügen und Halbwahrheiten werden den Ermittlern aufgetischt, die trotzdem der Wahrheit immer näher kommen.
    Der Tathergang wird schließlich nachgestellt. Es hat sich ein Zeuge gemeldet, der etwas beobachtet und den Mörder von hinten gesehen hat. Eine große Hilfe ist er jedoch nicht. Das Erinnerungsvermögen lässt Jacob Finke im Stich, zumal es Nacht war, als die Tat geschah. Hier schaltet sich Jonas Vogel, der Vater von Max ein. Der blinde Exkommissar will Jacob Finke dazu bringen, sich zu erinnern. Doch was er erfährt, bringt ihn in große Gefahr.

    Ganz tief hinein geht es in die Probleme einer komplizierten Familie. Die Konflikte die hier toben, sind unhaltbar. Doch musste Sonja Piers deshalb sterben? Und was ist mit den anderen Ermordeten? Wo besteht die Verbindung. Diesen Fragen gehen die Ermittler nach. Doch es ist ein äußerst schwieriges Unterfangen, die Tat aufzuklären. Verdächtig ist bald das gesamte Umfeld Sonja Piers.

    Als Leser ist man hautnah bei den Ermittlungsarbeiten dabei. Dabei lernt man die Ermittler, und ihre unterschiedliche Art zu arbeiten, kennen.
    Es ist ein ruhiger Krimi. Nicht Action, sondern Sprache steht im Vordergrund. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Dialogen und den Schlussfolgerungen, die aus den Vernehmungen gezogen werden. Dennoch kennt die Dramatik keine Grenzen. Sonja Piers Leben war von ihrem Unvermögen, Entscheidungen zu treffen, gekennzeichnet.

    Auf besonderes Interesse stößt natürlich die Figur des blinden Exkommissars. Der frisst sich an dem Fall fest, obwohl es auch in seiner Familie gerade schwerwiegende Probleme gibt, die eigentlich ebenfalls geklärt werden müssten. Er arbeitet mit allen ihm zur Verfügung stehenden Sinnen. Ihm entgeht keine negative Stimmung, kein noch so kleines Detail. Das fasziniert. Und doch macht auch er einen Fehler, der ihn zum Verhängnis werden könnte.

    Fazit: Der Krimi ist durchweg spannend bis hin zum schlüssigen Ende.

    Rezension von Heike Rau

    Friedrich Ani
    Die Tat
    192 Seiten, broschiert
    dtv, Deutscher Taschenbuch Verlag
    ISBN-10: 3423211989
    ISBN-13: 978-3423211987



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